Die Drachentöter von Mittelerde
(frei nach dem Handbuch der Weisen von Mittelerde)
Die berühmten Drachentöter von Mittelerde waren alles Menschen. Auch wenn die Elben die besten Bogenschützen waren und die Zwerge die Bekämpfung der Drachen früh erlernten, so kämpften sie in Gruppen. Das half aber nur gegen junge, unerfahrene Drachen. Nur ein vom Schicksal geprägter Einzelkämpfer mit einer traditionsgestärkten Waffe war in der Lage einen großen, alten Drachen zu besiegen. Die Drachentöter-Mentalität bestand aus Hass durch ein persönliches oder ein Sippenschicksal. Kein Elb konnte so grimmig werden und Zwerge waren in Gedanken nur bei den Drachenhort. Für Menschen war der Ruhm in ihrem kurzen Leben der Anreiz gegen Drachen zu kämpfen. Wenn sie wussten, daß ihr Name in den zukünftigen Liedern erklingt.
Der Ersterwähnte Drachentöter war Turin, Hurins und Morwens Sohn. Er ist die Hauptgestalt im langen Narn i Hin Hurin. Als Kind lebte er bei Thingol in Doriath und Beleg Langbogen war sein bester Freund. Von Saeros wird er aber verspottet und er tötet ihn unwillentlich. Als Räuberhauptmann lebt er bei Mim auf dem Amon Rudh. Von dem Zwerg verraten wird er von Orks gefangen genommen. In Taur-nu-Fuin erschlägt er unwissend seinen Freund und Befreier Beleg. Mit Gwindor geht er nach Nargothrond. Als Kriegshauptmann lässt er eine Brücke über den Narog bauen, über die später der Drache Glaurung kommt und Nargothrond verwüstet. Turin und seine Schwester Nienor fallen unter den Bann des Drachen. Als sie sich nach Irrfahrten wieder sehen, erkennen sie sich nicht und schließen eine inzestuöse Ehe. Als Turin Glaurung im Hinterhalt tötet werden alle Verstrickungen offenbar und die Geschwister machen verzweifelt ihrem Leben ein Ende. Turin trug viele Namen zur Täuschung, aber der Drachenhelm von Dor-lomin und sein Schwert Gurthang verrieten ihn.
Im Dritten Zeitalter lebte Bard als Bogenschütze aus Esgaroth. Er war Nachkomme König Girions von Thal. Er war grimmig und pessimistischer Natur. Mit einem schwarzen Pfeil, ein Erbstück seiner Familie, erschießt er den Drachen Smaug. Nach der Schlacht der fünf Heere stellt er mit seinem Anteil am Drachenhort das Königreich Thal wieder her.
In den Stammesüberlieferungen der Rohirrim wird Fram, Frumgars Sohn, erwähnt. Er erschlug den Drachen Scatha aus dem Grauen Gebirge. Da er den Zwergen nichts vom Drachenhort abgab erschlugen sie ihn.
Die Drachen von Mittelerde
(frei nach dem Handbuch der Weisen von Mittelerde)
Die Drachen waren das Meisterwerk des Valar Melkor. Er wollte die Schönheit der Welt mit den Schrecken bereichern. Das Feuer der Drachen, das aus einen pervertierten Verdauungsprozess hervorging, hatte eine große zerstörerische Gewalt. Sie waren intelligente Geschöpfe, boshaft, eitel und eigensinnig, den Dunklen Herrschern nicht bedingungslos ergeben. Sie konnten die Umgangssprache und waren über die Angelegenheiten der Völker unterrichtet. Sie schätzten kunstvolle Juwelierarbeiten um sie aufzuhäufen und sich drauf zulegen.
Die im Ersten Zeitalter bekannte Drachenart war die Urulóki, Feuerschlangen. Ihr Stammvater war Glaurung. Bei der Züchtung der Flügeldrachen entstanden zwei verschiedene Arten. Die Kaltdrachen, die vermutlich aus Experimenten mit gefangenen Riesenadlern hervorgingen und vorzüglich fliegen konnten, aber kein Feuer hatten. Die geflügelten Feuerdrachen sahen dagegen wie riesige Fledermäuse aus.
In der großen Schlacht über den Thangorodrim warf Morgoth die gesamte Zucht in den Kampf. Aber Drachen sind Einzelkämpfer und im Geschwader richten sie nicht viel aus. Das Adlerherr Thorondors vernichtete viele der Drachen.
Ancalagon der Schwarze, war der gewaltigste unter den Geflügelten des Drachenherres im Krieg des Zorns. Noch vor Sonnenaufgang wurde er von Earendil erschlagen und hinabgestoßen. Dabei zerbrachen die Türme von Thangorodrim, als er auf sie stürzte.
Scatha, der Lindwurm, war Hüter eines Hortes zu dem das Horn gehörte, das Eowyn beim Abschied Merry schenkte. Er hauste in den Ered Mithrin und wurde um das Jahr 2000 im Dritten Zeitalter durch Fram getötet.
Im Jahr 2770 im Dritten Zeitalter hatte der Feuerdrache Smaug die Zwerge aus ihren Hallen unter dem Erebor vertrieben. Hundertsiebzig Jahre lang lag Smaug auf den geraubten Schätzen bis Bilbo Beutlin, der Meisterdieb, ihn bestehlen sollte. Bei den Rätselreden des Hobbits erwies sich der Drache als klug, aber zeigte prahlerisch seinen mit Gold und Diamanten überkrusteten Bauch, an dem eine ungeschützte Stelle war, die von Bards schwarzen Pfeil getroffen, den Tod brachte. Vor seinen Tod zerstörte er die Stadt Esgaroth.
Glaurung, der Goldene, war der Ahnherr aller Feuerschlangen. Als Wurm bezeichnet obwohl er Füße hatte und sehr beweglich war. Mit seinen Feuer verwüstete er ganze Landstriche. Im zweihundertsechzigsten Jahr des Mondes erscheint er eigenmächtig zum erstenmal in Ard-galen. Sein Panzer war noch nicht geschlossen und Fingon konnte ihn mit berittenen Bogenschützen verjagen. In den folgenden Schlachten erwarb er sich Qualitäten in der Kampfkunst. Er fasste Turin mit einen bannenden Blick seiner lidlosen Augen und suggerierte ihm einige Lügen. An der Schlucht Cabeden-Aras wurde Smaug durch Turin im Hinterhalt erstochen.
Die Drachen und ihre Jäger der nordischen Mythologien
(gesammelte Werke)
Der Neiddrache, Nidhöggr, kommt in den nordischen Weltengeschichten in zweifacher Form vor. In der Völuspá trinkt der Drache zur Endzeit, Ragnarök, das Blut der toten Verdammten. Im Grimnismál nagt er an den Wurzeln der Weltenesche Yggdrasil. Die Prosa-Edda erweitert dies, indem Nidhöggr mit Schlangen in der Quelle Hvergelmir unter der dritten Wurzel lebt und Gehässigkeiten durch das Eichhörnchen Ratatöskr zum Adler in der Baumkrone bringen lässt.
Die Midgardschlange, Midgardsormr, wurde vom Asen Loki gezeugt und umspannt als Seeschlange die Welt der Menschen. Dreimal trifft der Donnergott Thor auf die Schlange und erschlägt sie mit seinen Hammer Mjölnir zu Ragnarök. Thor aber kann dem spritzenden Gift der Schlange nicht ausreichend ausweichen und stirbt.
Fafnir, der namentlich bekannteste Drache der nordischen Mythologie, war ursprünglich ein Riese. Er war Sohn des Hreidmar und Bruder von Otr und Reginn. Ausschlag gebend war der Tod seines Bruders durch die Götter Odin, Loki und Hönir, als dieser in Ottergestalt fischte. Hreidmar verlangte das magische Otterfell mit Gold aufzuwiegen. Um dieses Wergeld zu bezahlen nahm Loki den Schatz des Zwerges Andvari und bedeckte damit das größer werdende Fell. Als beim Überbringen immer noch eine Stelle frei war, musste Loki auch den, mit einen Fluch beladenen Ring, Andvaranaut, den Riesen abtreten. Hreidmar verweigerte jedoch seinen beiden Söhnen ihren Anteil am Wergeld. Daraufhin erstach Fafnir seinen Vater und nahm den gesamten Schatz an sich. Er schüchterte Reginn ein, der später zum Zwerg gewandelt, Mentor von Sigurd wird. Fafnir zieht sich in eine Höhle auf der Gnitaheide zurück, wo er auf dem Schatz liegt und zum Drachen mutiert. Später wird Fafnir von Sigurd mit dem Schwert Gram erschlagen. Als Sigurd Fafnirs Herz brät und isst versteht er die Vogelstimmen und sieben Adlerinnen kündigten den Verrat Reginns an. Sigurd enthauptet Reginn und trinkt der beiden Blut. Er nimmt sich den Schatz des Fafnirs an und erweckt die Walküre Sigdrifa und sie gehen einen Bund ein. Aber Sigurd ehelicht Gudrun, der Niflungen König Giukis Tochter. Nachdem Sigurd dem König Gunnar bei der Bezwingung Brynhilds in der Waberlohe half findet er seinen Tod durch das Schwert von Gunnar und Högni. Brynhild, immer noch Sigurd zu geneigt, wählt den Freitod. Gunnar und Högni nehmen Fafnirs Erbe an und werden von Atli an Brynhildstod beschuldigt. Zum Vergleich gaben sie die Witwe Gudrun den König Atli zur Ehe. Doch beim Gegenbesuch der Giukungen wird Högni das Herz ausgeschnitten und Gunnar findet den Tod im Schlangenturm. Letztendlich rächt Gudrun den Tod der Brüder in dem sie erst Atlis Söhne und dann ihn selbst tötet und die Halle mit allen Gesinde verbrennt. Gudrun will im Meer den Tod annehmen kommt aber durch die Fluten ins Reich des Gotenkönigs Jonakurs, der sie ehelicht. Swanhild, die Tochter Sigurds und Gudruns wird erzogen und den Jörmunreck zur Frau gegeben. Da angeblich Randwer sie zur Frau nehmen will, wird er gehenkt und Swanhild von Pferden zertreten. Des Drachentöters Erben sind dahin, doch Rache und Tod gehen weiter in der Edda.
In der Thidrekssaga, die von Dietrich von Bern handelt, erscheint ein Drache namens Regin und ist Bruder des Schmieds Mimir, der das ausgesetzte Kind Sigurd, manchmal auch Siegfried genannt, aufzieht. Der Drache Regin soll nach Wunsch seines Bruders den zu stark gewordenen Sigurd töten. Es kommt aber umgedreht. Sigurd erschlägt mit Baumstamm und Holzaxt den Drachen, isst vom gebratenen Fleisch und erfährt von den Vögeln die Wahrheit. Er benetzt seine Haut mit dem Drachenblut, die daraufhin unverwundbar wird. Nur eine Stelle am Rücken erreicht er nicht. Er erschlägt Mimir und kommt zu Brynhilds Burg, wo er einen Hengst und das Schwert Gram erhält. Durch Verstrickungen und Demütigungen am Hofe der Nibelungen endet Sigurds Leben beim trinken in einen Bach durch den Speer im Rücken von Hognis Hand.
Im mittelhochdeutschen Nibelungenlied preist Hagen am Hofe von König Gunther Siegfrieds Taten, als dieser zur Brautwerbung erscheint. Dabei erwähnt Hagen, dass Siegfried einen Drachen erschlug und in dessen Blut badete, so dass er eine Haut von Horn bekam. Deshalb kann ihn keine Waffe verletzen. Aber nach dem Streit der Königinnen, ist Gunther gedemütigt und Hagen begehrt den Nibelungenschatz, der seit der Erschlagung der streitenden Brüder Schilbunc und Nibelunc, in Siegfrieds Besitz ist. Mit falschen Spiel erfahren sie durch Siegfrieds Frau Kriemhild von der verwundbaren Stelle an Siegfrieds Rücken, wo beim Drachenblutbad ein Lindenblatt die Haut abdeckte. Bei einer Jagd im angrenzenden Wald fordert Siegfried, Hagen und Gunther zum Wettlauf heraus. Als Siegfried nach gewonnen Lauf an einer Quelle trinkt, rammt Hagen den Speer in die durch Kriemhild gezeichnete Stelle in des Helden Rücken. Nach Siegfrieds Tod benutzt Kriemhild Teile des Schatzes um Recken für die Rache an Siegfrieds Mördern zu binden. Hagen von Tronje entwendet mit Einvernehmen des Königs den Schatz von Krimhild und versenkt ihn im Rhein. Da sämtliche Helden am Ende den Tod finden wird der Schatz nie wieder gefunden.
Im Beowulfepos wird im zweiten Teil von einen Drachen berichtet, der das Land verwüstet, das Beowulf, der Grendelbezwinger, von König Hrothgar erbte. Der Held macht sich mit einer Schar Gefolgsleuten auf den Weg. Im entscheidenden Moment steht ihm aber nur ein Gefährte zur Seite und Beowulf bezahlt den Kampf mit seinen Leben.
In der Vorgeschichte der Artussage versucht König Vortigern, der den Thron Britanniens unrechtmäßig bestieg, einen Wehrturm im Kampf gegen die Sachsen zu errichten. Doch in der Nacht wird das Tagwerk vernichtet. Nach des Zauberers Merlin Aussage war der Kampf zweier Drachen, deren Ruhe in einen unterirdischen See durch den Baulärm gestört war, Schuld am nächtlichen Einsturz des Turmes. Auf Merlins Rat wurde der See abgelassen und die verendeten Drachen erst zur Schau gestellt und später verbrannt. Nach Vortigers Tod wurde Uther, der Sohn Konstans und rechtmäßiger Erbe des Throns, zum König ernannt. Bei den Krönungsfeierlichkeiten erschien am Nachthimmel ein leuchtender Drache mit zwei Feuerzungen und sieben Schweifen. Merlin deutete das Phänomen, das Uther und sein Sohn viele Feinde bekämpfen werden und sieben Länder unter die Herrschaft Britanniens fallen. Von nun an bekam Uther den Beinamen Pendragon, Drachenhaupt.
In den russischen Märchen wird der dreiköpfige, feuerspeiende Drache Zmej Gorynytsch von den Bogatyr Dobrynjá Nikititsch, der am Hofe von Wladimir den Heiligen diente, getötet. Dabei wird die Prinzessin Zabawa gerettet. Ein anderer russischer Drachen ist der Tugarin Smejewitsch.
Im Stadtwappen der slowenischen Hauptstadt Ljubljana ist der Drache Ljubljanski Zmaj zusehen. Er ist im Gegensatz zu den anderen slawischen Drachen dem Menschen freundlich gesinnt und beschützt die Stadt Ljubljana.
In der polnischen Volkssage tritt am Wawelhügel an der Weichsel in Krakau der Smok Wawelski auf. Der Hirte Skuba Dratewka legt ein mit Schwefel gefülltes, totes Lamm an der Höhle nieder, das der Drache frisst. Da er Durst verspürt trinkt er im Fluss und schließlich verendet der Drache durch die Wassermenge.
Die Vernichtung der Drachen in Frankreich überließ man den Kirchenleuten. In der Hauptstadt Paris zähmte Bischof Marcellus einen auf einer Nekropole hausenden Drachen mit der dreifachen Berührung durch den Stab, worauf er das Biest mit der Stola fortführte. Der heilige Clemens von Metz, befreite als Bischof die Stadt von den Drachen Graoully, der im römischen Amphitheater hauste. Der heilige Erzbischof Romanus von Rouen tötet mit Hilfe eines zum Tode verurteilten Strafgefangenen den Drachen Gargouille, der im Fluss Seine lebte. Die südfranzösische Stadt Tarascone verdankt ihren Namen den Drachen Tarasque, der blau schimmernde stählerne Schuppen hatte und feuerspeiend im Fluss Rhône lebte. Das Ungetüm wurde von der heiligen Martha bezwungen und mit einen Seil durch die Stadt geführt, dort aber von der aufgebrachten Menge gesteinigt.
Im Berner Oberland befindet sich im Niederhorn-Massiv die Beatushöhle. Hier lebte der von Petrus persönlich zum Priester geweihte heilige Beatus, der einen am Thunersee wütenden Drachen bekämpft. Der schweizer Ritter Heinrich von Winkelried war wegen einer Mordtat flüchtig, durfte aber für die Tötung eines Drachens ins Land zurück. Nach dem er den Lindwurm überlistete rammte er sein Schwert dem Ungetüm in die Blöse. Als er dem Volk das blutige Schwert zeigte lief giftiges Drachenblut auf seine ungeschützte Hand und er verstarb alsbald. Im Kanton Aargau hauste im Schlossberg von Lenzburg ein Drache, der von den Rittern Wolfram und Guntram bezwungen wurde, die dafür zu Grafen erhoben wurden.
Das Kloster Wilten in Innsbruck wurde vom bekehrten Riesen Haymon erbaut. Aber die Bautätigkeiten wurden von einen vom Teufel befohlenen Lindwurm unterbrochen. Haymon tötete das Tier und schnitt ihm die Zunge heraus. Der Drachentöter wurde selbst Bruder des Stifts.
(frei nach dem Handbuch der Weisen von Mittelerde)
Die berühmten Drachentöter von Mittelerde waren alles Menschen. Auch wenn die Elben die besten Bogenschützen waren und die Zwerge die Bekämpfung der Drachen früh erlernten, so kämpften sie in Gruppen. Das half aber nur gegen junge, unerfahrene Drachen. Nur ein vom Schicksal geprägter Einzelkämpfer mit einer traditionsgestärkten Waffe war in der Lage einen großen, alten Drachen zu besiegen. Die Drachentöter-Mentalität bestand aus Hass durch ein persönliches oder ein Sippenschicksal. Kein Elb konnte so grimmig werden und Zwerge waren in Gedanken nur bei den Drachenhort. Für Menschen war der Ruhm in ihrem kurzen Leben der Anreiz gegen Drachen zu kämpfen. Wenn sie wussten, daß ihr Name in den zukünftigen Liedern erklingt.
Der Ersterwähnte Drachentöter war Turin, Hurins und Morwens Sohn. Er ist die Hauptgestalt im langen Narn i Hin Hurin. Als Kind lebte er bei Thingol in Doriath und Beleg Langbogen war sein bester Freund. Von Saeros wird er aber verspottet und er tötet ihn unwillentlich. Als Räuberhauptmann lebt er bei Mim auf dem Amon Rudh. Von dem Zwerg verraten wird er von Orks gefangen genommen. In Taur-nu-Fuin erschlägt er unwissend seinen Freund und Befreier Beleg. Mit Gwindor geht er nach Nargothrond. Als Kriegshauptmann lässt er eine Brücke über den Narog bauen, über die später der Drache Glaurung kommt und Nargothrond verwüstet. Turin und seine Schwester Nienor fallen unter den Bann des Drachen. Als sie sich nach Irrfahrten wieder sehen, erkennen sie sich nicht und schließen eine inzestuöse Ehe. Als Turin Glaurung im Hinterhalt tötet werden alle Verstrickungen offenbar und die Geschwister machen verzweifelt ihrem Leben ein Ende. Turin trug viele Namen zur Täuschung, aber der Drachenhelm von Dor-lomin und sein Schwert Gurthang verrieten ihn.
Im Dritten Zeitalter lebte Bard als Bogenschütze aus Esgaroth. Er war Nachkomme König Girions von Thal. Er war grimmig und pessimistischer Natur. Mit einem schwarzen Pfeil, ein Erbstück seiner Familie, erschießt er den Drachen Smaug. Nach der Schlacht der fünf Heere stellt er mit seinem Anteil am Drachenhort das Königreich Thal wieder her.
In den Stammesüberlieferungen der Rohirrim wird Fram, Frumgars Sohn, erwähnt. Er erschlug den Drachen Scatha aus dem Grauen Gebirge. Da er den Zwergen nichts vom Drachenhort abgab erschlugen sie ihn.
Die Drachen von Mittelerde
(frei nach dem Handbuch der Weisen von Mittelerde)
Die Drachen waren das Meisterwerk des Valar Melkor. Er wollte die Schönheit der Welt mit den Schrecken bereichern. Das Feuer der Drachen, das aus einen pervertierten Verdauungsprozess hervorging, hatte eine große zerstörerische Gewalt. Sie waren intelligente Geschöpfe, boshaft, eitel und eigensinnig, den Dunklen Herrschern nicht bedingungslos ergeben. Sie konnten die Umgangssprache und waren über die Angelegenheiten der Völker unterrichtet. Sie schätzten kunstvolle Juwelierarbeiten um sie aufzuhäufen und sich drauf zulegen.
Die im Ersten Zeitalter bekannte Drachenart war die Urulóki, Feuerschlangen. Ihr Stammvater war Glaurung. Bei der Züchtung der Flügeldrachen entstanden zwei verschiedene Arten. Die Kaltdrachen, die vermutlich aus Experimenten mit gefangenen Riesenadlern hervorgingen und vorzüglich fliegen konnten, aber kein Feuer hatten. Die geflügelten Feuerdrachen sahen dagegen wie riesige Fledermäuse aus.
In der großen Schlacht über den Thangorodrim warf Morgoth die gesamte Zucht in den Kampf. Aber Drachen sind Einzelkämpfer und im Geschwader richten sie nicht viel aus. Das Adlerherr Thorondors vernichtete viele der Drachen.
Ancalagon der Schwarze, war der gewaltigste unter den Geflügelten des Drachenherres im Krieg des Zorns. Noch vor Sonnenaufgang wurde er von Earendil erschlagen und hinabgestoßen. Dabei zerbrachen die Türme von Thangorodrim, als er auf sie stürzte.
Scatha, der Lindwurm, war Hüter eines Hortes zu dem das Horn gehörte, das Eowyn beim Abschied Merry schenkte. Er hauste in den Ered Mithrin und wurde um das Jahr 2000 im Dritten Zeitalter durch Fram getötet.
Im Jahr 2770 im Dritten Zeitalter hatte der Feuerdrache Smaug die Zwerge aus ihren Hallen unter dem Erebor vertrieben. Hundertsiebzig Jahre lang lag Smaug auf den geraubten Schätzen bis Bilbo Beutlin, der Meisterdieb, ihn bestehlen sollte. Bei den Rätselreden des Hobbits erwies sich der Drache als klug, aber zeigte prahlerisch seinen mit Gold und Diamanten überkrusteten Bauch, an dem eine ungeschützte Stelle war, die von Bards schwarzen Pfeil getroffen, den Tod brachte. Vor seinen Tod zerstörte er die Stadt Esgaroth.
Glaurung, der Goldene, war der Ahnherr aller Feuerschlangen. Als Wurm bezeichnet obwohl er Füße hatte und sehr beweglich war. Mit seinen Feuer verwüstete er ganze Landstriche. Im zweihundertsechzigsten Jahr des Mondes erscheint er eigenmächtig zum erstenmal in Ard-galen. Sein Panzer war noch nicht geschlossen und Fingon konnte ihn mit berittenen Bogenschützen verjagen. In den folgenden Schlachten erwarb er sich Qualitäten in der Kampfkunst. Er fasste Turin mit einen bannenden Blick seiner lidlosen Augen und suggerierte ihm einige Lügen. An der Schlucht Cabeden-Aras wurde Smaug durch Turin im Hinterhalt erstochen.
Die Drachen und ihre Jäger der nordischen Mythologien
(gesammelte Werke)
Der Neiddrache, Nidhöggr, kommt in den nordischen Weltengeschichten in zweifacher Form vor. In der Völuspá trinkt der Drache zur Endzeit, Ragnarök, das Blut der toten Verdammten. Im Grimnismál nagt er an den Wurzeln der Weltenesche Yggdrasil. Die Prosa-Edda erweitert dies, indem Nidhöggr mit Schlangen in der Quelle Hvergelmir unter der dritten Wurzel lebt und Gehässigkeiten durch das Eichhörnchen Ratatöskr zum Adler in der Baumkrone bringen lässt.
Die Midgardschlange, Midgardsormr, wurde vom Asen Loki gezeugt und umspannt als Seeschlange die Welt der Menschen. Dreimal trifft der Donnergott Thor auf die Schlange und erschlägt sie mit seinen Hammer Mjölnir zu Ragnarök. Thor aber kann dem spritzenden Gift der Schlange nicht ausreichend ausweichen und stirbt.
Fafnir, der namentlich bekannteste Drache der nordischen Mythologie, war ursprünglich ein Riese. Er war Sohn des Hreidmar und Bruder von Otr und Reginn. Ausschlag gebend war der Tod seines Bruders durch die Götter Odin, Loki und Hönir, als dieser in Ottergestalt fischte. Hreidmar verlangte das magische Otterfell mit Gold aufzuwiegen. Um dieses Wergeld zu bezahlen nahm Loki den Schatz des Zwerges Andvari und bedeckte damit das größer werdende Fell. Als beim Überbringen immer noch eine Stelle frei war, musste Loki auch den, mit einen Fluch beladenen Ring, Andvaranaut, den Riesen abtreten. Hreidmar verweigerte jedoch seinen beiden Söhnen ihren Anteil am Wergeld. Daraufhin erstach Fafnir seinen Vater und nahm den gesamten Schatz an sich. Er schüchterte Reginn ein, der später zum Zwerg gewandelt, Mentor von Sigurd wird. Fafnir zieht sich in eine Höhle auf der Gnitaheide zurück, wo er auf dem Schatz liegt und zum Drachen mutiert. Später wird Fafnir von Sigurd mit dem Schwert Gram erschlagen. Als Sigurd Fafnirs Herz brät und isst versteht er die Vogelstimmen und sieben Adlerinnen kündigten den Verrat Reginns an. Sigurd enthauptet Reginn und trinkt der beiden Blut. Er nimmt sich den Schatz des Fafnirs an und erweckt die Walküre Sigdrifa und sie gehen einen Bund ein. Aber Sigurd ehelicht Gudrun, der Niflungen König Giukis Tochter. Nachdem Sigurd dem König Gunnar bei der Bezwingung Brynhilds in der Waberlohe half findet er seinen Tod durch das Schwert von Gunnar und Högni. Brynhild, immer noch Sigurd zu geneigt, wählt den Freitod. Gunnar und Högni nehmen Fafnirs Erbe an und werden von Atli an Brynhildstod beschuldigt. Zum Vergleich gaben sie die Witwe Gudrun den König Atli zur Ehe. Doch beim Gegenbesuch der Giukungen wird Högni das Herz ausgeschnitten und Gunnar findet den Tod im Schlangenturm. Letztendlich rächt Gudrun den Tod der Brüder in dem sie erst Atlis Söhne und dann ihn selbst tötet und die Halle mit allen Gesinde verbrennt. Gudrun will im Meer den Tod annehmen kommt aber durch die Fluten ins Reich des Gotenkönigs Jonakurs, der sie ehelicht. Swanhild, die Tochter Sigurds und Gudruns wird erzogen und den Jörmunreck zur Frau gegeben. Da angeblich Randwer sie zur Frau nehmen will, wird er gehenkt und Swanhild von Pferden zertreten. Des Drachentöters Erben sind dahin, doch Rache und Tod gehen weiter in der Edda.
In der Thidrekssaga, die von Dietrich von Bern handelt, erscheint ein Drache namens Regin und ist Bruder des Schmieds Mimir, der das ausgesetzte Kind Sigurd, manchmal auch Siegfried genannt, aufzieht. Der Drache Regin soll nach Wunsch seines Bruders den zu stark gewordenen Sigurd töten. Es kommt aber umgedreht. Sigurd erschlägt mit Baumstamm und Holzaxt den Drachen, isst vom gebratenen Fleisch und erfährt von den Vögeln die Wahrheit. Er benetzt seine Haut mit dem Drachenblut, die daraufhin unverwundbar wird. Nur eine Stelle am Rücken erreicht er nicht. Er erschlägt Mimir und kommt zu Brynhilds Burg, wo er einen Hengst und das Schwert Gram erhält. Durch Verstrickungen und Demütigungen am Hofe der Nibelungen endet Sigurds Leben beim trinken in einen Bach durch den Speer im Rücken von Hognis Hand.
Im mittelhochdeutschen Nibelungenlied preist Hagen am Hofe von König Gunther Siegfrieds Taten, als dieser zur Brautwerbung erscheint. Dabei erwähnt Hagen, dass Siegfried einen Drachen erschlug und in dessen Blut badete, so dass er eine Haut von Horn bekam. Deshalb kann ihn keine Waffe verletzen. Aber nach dem Streit der Königinnen, ist Gunther gedemütigt und Hagen begehrt den Nibelungenschatz, der seit der Erschlagung der streitenden Brüder Schilbunc und Nibelunc, in Siegfrieds Besitz ist. Mit falschen Spiel erfahren sie durch Siegfrieds Frau Kriemhild von der verwundbaren Stelle an Siegfrieds Rücken, wo beim Drachenblutbad ein Lindenblatt die Haut abdeckte. Bei einer Jagd im angrenzenden Wald fordert Siegfried, Hagen und Gunther zum Wettlauf heraus. Als Siegfried nach gewonnen Lauf an einer Quelle trinkt, rammt Hagen den Speer in die durch Kriemhild gezeichnete Stelle in des Helden Rücken. Nach Siegfrieds Tod benutzt Kriemhild Teile des Schatzes um Recken für die Rache an Siegfrieds Mördern zu binden. Hagen von Tronje entwendet mit Einvernehmen des Königs den Schatz von Krimhild und versenkt ihn im Rhein. Da sämtliche Helden am Ende den Tod finden wird der Schatz nie wieder gefunden.
Im Beowulfepos wird im zweiten Teil von einen Drachen berichtet, der das Land verwüstet, das Beowulf, der Grendelbezwinger, von König Hrothgar erbte. Der Held macht sich mit einer Schar Gefolgsleuten auf den Weg. Im entscheidenden Moment steht ihm aber nur ein Gefährte zur Seite und Beowulf bezahlt den Kampf mit seinen Leben.
In der Vorgeschichte der Artussage versucht König Vortigern, der den Thron Britanniens unrechtmäßig bestieg, einen Wehrturm im Kampf gegen die Sachsen zu errichten. Doch in der Nacht wird das Tagwerk vernichtet. Nach des Zauberers Merlin Aussage war der Kampf zweier Drachen, deren Ruhe in einen unterirdischen See durch den Baulärm gestört war, Schuld am nächtlichen Einsturz des Turmes. Auf Merlins Rat wurde der See abgelassen und die verendeten Drachen erst zur Schau gestellt und später verbrannt. Nach Vortigers Tod wurde Uther, der Sohn Konstans und rechtmäßiger Erbe des Throns, zum König ernannt. Bei den Krönungsfeierlichkeiten erschien am Nachthimmel ein leuchtender Drache mit zwei Feuerzungen und sieben Schweifen. Merlin deutete das Phänomen, das Uther und sein Sohn viele Feinde bekämpfen werden und sieben Länder unter die Herrschaft Britanniens fallen. Von nun an bekam Uther den Beinamen Pendragon, Drachenhaupt.
In den russischen Märchen wird der dreiköpfige, feuerspeiende Drache Zmej Gorynytsch von den Bogatyr Dobrynjá Nikititsch, der am Hofe von Wladimir den Heiligen diente, getötet. Dabei wird die Prinzessin Zabawa gerettet. Ein anderer russischer Drachen ist der Tugarin Smejewitsch.
Im Stadtwappen der slowenischen Hauptstadt Ljubljana ist der Drache Ljubljanski Zmaj zusehen. Er ist im Gegensatz zu den anderen slawischen Drachen dem Menschen freundlich gesinnt und beschützt die Stadt Ljubljana.
In der polnischen Volkssage tritt am Wawelhügel an der Weichsel in Krakau der Smok Wawelski auf. Der Hirte Skuba Dratewka legt ein mit Schwefel gefülltes, totes Lamm an der Höhle nieder, das der Drache frisst. Da er Durst verspürt trinkt er im Fluss und schließlich verendet der Drache durch die Wassermenge.
Die Vernichtung der Drachen in Frankreich überließ man den Kirchenleuten. In der Hauptstadt Paris zähmte Bischof Marcellus einen auf einer Nekropole hausenden Drachen mit der dreifachen Berührung durch den Stab, worauf er das Biest mit der Stola fortführte. Der heilige Clemens von Metz, befreite als Bischof die Stadt von den Drachen Graoully, der im römischen Amphitheater hauste. Der heilige Erzbischof Romanus von Rouen tötet mit Hilfe eines zum Tode verurteilten Strafgefangenen den Drachen Gargouille, der im Fluss Seine lebte. Die südfranzösische Stadt Tarascone verdankt ihren Namen den Drachen Tarasque, der blau schimmernde stählerne Schuppen hatte und feuerspeiend im Fluss Rhône lebte. Das Ungetüm wurde von der heiligen Martha bezwungen und mit einen Seil durch die Stadt geführt, dort aber von der aufgebrachten Menge gesteinigt.
Im Berner Oberland befindet sich im Niederhorn-Massiv die Beatushöhle. Hier lebte der von Petrus persönlich zum Priester geweihte heilige Beatus, der einen am Thunersee wütenden Drachen bekämpft. Der schweizer Ritter Heinrich von Winkelried war wegen einer Mordtat flüchtig, durfte aber für die Tötung eines Drachens ins Land zurück. Nach dem er den Lindwurm überlistete rammte er sein Schwert dem Ungetüm in die Blöse. Als er dem Volk das blutige Schwert zeigte lief giftiges Drachenblut auf seine ungeschützte Hand und er verstarb alsbald. Im Kanton Aargau hauste im Schlossberg von Lenzburg ein Drache, der von den Rittern Wolfram und Guntram bezwungen wurde, die dafür zu Grafen erhoben wurden.
Das Kloster Wilten in Innsbruck wurde vom bekehrten Riesen Haymon erbaut. Aber die Bautätigkeiten wurden von einen vom Teufel befohlenen Lindwurm unterbrochen. Haymon tötete das Tier und schnitt ihm die Zunge heraus. Der Drachentöter wurde selbst Bruder des Stifts.